Preisträgerinnen und Preisträger 2022
Preisträgerinnen und Preisträger 2021
Preisträgerinnen und Preisträger 2020

Otto Brenner Preis – 2. Preis

dotiert mit 5.000 Euro

Jürgen Döschner

Den 2. Preis der Otto Brenner Stiftung für kritischen Journalismus bekommt Jürgen Döschner für

„Fire and Forget –Krieg als Geschäft“

Keine andere Wirtschaftsbranche stellt so gefährliche Güter her, hat solche einschneidende Bedeutung für Leben und Gesundheit von Millionen von Menschen, wie die Rüstungsindustrie. Und keine andere Branche arbeitet zugleich so im Verborgenen. Entwicklung, Herstellung und Verkauf – top secret. Umsatz, Gewinn, Aktienkurse –darüber wird nicht gesprochen. „Fire and Forget“ ist die Bezeichnung einer speziellen Waffenart, einer Lenkwaffe, die ihr Ziel nach dem Schuss selbstständig sucht. Das Feature zeichnet die Verbindungslinie zwischen den beiden Welten der Kriegswirtschaft –zwischen der sauberen Hochglanz-Präsentation und dem blutgetränkten Schlachtfeld. Es zeigt, wie die Rüstungsindustrie weltweit, besonders aber die der USA, vom Krieg im Irak profitiert, gibt Einblick in die Abgründe des legalen und illegalen Waffenhandels.

    Jürgen Döschner

    geboren 1957 in Duisburg

    Werdegang:

    • seit 2003 Redakteur/Reporter WDR Wirtschaftsredaktion (Radio)
    • 2002-2003 Elternzeit
    • 1997-2002 Korrespondent und Studioleiter ARD-Hörfunkstudio Moskau
    • 1992-1997 Redakteur/Reporter WDR Wirtschaftsredaktion (Radio)
    • 1989-1992 Redakteur WDR2 Mittagsmagazin
    • 1984-1989 Reporter WDR Regionalstudio Kleve
    • 1983-1984 Freier Journalist (DLF, DW, WDR, Ruhr-Nachrichten)
    • 1978-1983 Studium Journalistik und Geschichte in Dortmund
    • 1978 Abitur am städtischen Gymnasium Kamp-Lintfort

    "Jürgen Döschner hat mit seiner Hörfunksendung ‘Fire and Forget’ ein exzellentes Radiofeature vorgelegt. Hier kommt alles Gute zusammen: kritische Themensetzung und tiefgehende Recherche, analytischer Zugriff und eine faszinierende radiophone Gestaltung. Döschner hat das Geschehen auf einer Rüstungsmesse in London als szenisches Tableau genommen, um eine ganz besondere Industrie bei ihrer gewinnträchtigen, letztlich aber tödlichen Arbeit zu zeigen. Ein spannendes Hörerlebnis voller Anschaulichkeit, das aus Sicht der Jury für politische Aufklärung von hohen Graden sorgt. Ein Lehrstück auch für das Fortleben publizistischer Ambition im öffentlich-rechtlichen Radio.“