20 Jahre Otto Brenner Preis

20 Jahre Otto Brenner Preis

Wie entstehen preisgekrönte Beiträge? Ein Dossier zum 20. Otto Brenner Preis 2024

Studierende der Journalistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Hamburg haben für die Otto Brenner Stiftung ein Online-Dossier zum zwanzigjährigen Jubiläum des Otto Brenner Preises für kritischen Journalismus erstellt. Dafür wurden in Interviews, Making-ofs und weiteren Texten die Arbeiten der Preisträger*innen des Jahres 2024 - in der Sparte Newcomer auch aus vergangenen Jahren - beleuchtet. Abgerundet wird der Blick hinter die Kulissen durch Beiträge zur Historie des Preises und zur Arbeit der Jury.

Journalismuspreise sind die jährlich wiederkehrenden Highlights der Medienbranche. Sie schmücken die ausgezeichneten Journalistinnen und Journalisten und sie stärken das Renommee der Medien, die die preisgekrönten Artikel, Filme, Webdossiers, Radiosendungen und neuerdings auch Podcasts veröffentlicht haben. Damit haben die Preise auch eine Orientierungsfunktion für das interessierte Publikum. Sie sind Signalgeber, was sich zu rezipieren besonders lohnt, was die in einer Gesellschaft aktuell virulenten Themen und Probleme bestmöglich berichtet und kritisch analysiert. Und sie sind immer auch eine Ermutigung für Journalistinnen und Journalisten, von denen viele einerseits mit teils widrigen Arbeitsbedingungen zu kämpfen haben und andererseits auch unter mangelnder Wertschätzung, ja sogar Anfeindungen aus bestimmten gesellschaftlichen Milieus leiden.

Journalismuspreise gibt es viele. Doch wenige genießen in der Öffentlichkeit ein so hohes Ansehen wie der 2005 ins Leben gerufene Otto Brenner Preis für kritischen Journalismus. Das Prestige dieses Wettbewerbs wurde während 20 Jahren seines Bestehens allmählich aufgebaut und ist das Resultat vieler Faktoren: erstens einer unabhängige Jury, die verlässlich die richtigen Entscheidungen traf, Entscheidungen, die sich herumsprachen, weswegen das Brenner-Ansehen zweitens auch den ausgezeichneten Journalistinnen und Journalisten zu verdanken ist, und drittens einer großzügigen Stiftung, die über viele Jahre für eine sehr gute Dotierung des Preises sorgte und alljährlich mit großer Verlässlichkeit die Jurysitzungen und Preisverleihungen vorbereitete. Als Juror der ersten Stunde möchte ich hierfür noch einmal Danke sagen.

Journalismuspreise sind Leuchttürme in der medialen Öffentlichkeit, sie sind starke Marker für jenen Qualitätsjournalismus, den eine freie und aufgeklärte Gesellschaft immer wieder für ihre Selbststeuerung braucht. Ausgehend vom normativen Leitbegriff Qualitätsjournalismus haben sich Master-Studierende der Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg im Wintersemester 2024/25 intensiv mit dem Otto Brenner Preis und hier insbesondere mit den Auszeichnungen des 20. Wettbewerbsjahres beschäftigt. Diese Beschäftigung war wissenschaftlich fundiert, sollte aber auch zu interessanten journalistischen Berichten und Reflexionen eben über den Otto Brenner Preis führen.

Das in der studentischen Projektwerkstatt entstandene Dossier beleuchtet alle Auszeichnungen des Wettbewerbsjahrgangs 2024 in Nahaufnahmen und aus mehreren Perspektiven. Die neun Studierenden haben über Monate rekonstruiert, wie die am Ende ausgezeichneten Beiträge entstanden sind, und sie haben die Menschen getroffen, die hinter den herausragenden journalistischen Arbeiten stehen. Außerdem wird nach Sinn und Zweck von Recherchestipendien gefragt, und es werden einige Metathemen des Otto Brenner Preises reflektiert: seine Geschichte und Mission sowie die Arbeitsweise der heutigen Jury. Schließlich haben wir auch alle Preisträgerinnen und Preisträger seit dem Jahr 2005 um Beteiligung an einer anonymen Umfrage gebeten. Leider war der Rücklauf hier sehr gering, dennoch versuchen wir ein paar qualitative Ergebnisse aus dieser Umfrage zusammenzutragen.

Ich bedanke mich bei Cosima Eiwan, Amelie Gensel, Maira Mellinghausen, Laura Niedermüller, Julia Pulm, Filip Schwen, Hannah Simon, Charlotte Theis und Michelle Thome für ihren großen Einsatz in dieser Projektwerkstatt und die sehr gute wissenschaftlich-journalistische Leistung.             

Volker Lilienthal

* Prof. Dr. Volker Lilienthal ist Jurymitglied seit 2005 und Inhaber der Rudolf Augstein Stiftungsprofessur für Praxis des Qualitätsjournalismus an der Universität Hamburg.

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